Start des Projektes „Bildungshilfe für Frauen und Mädchen der Mafa“

Das Gesamtprojekt besteht aus drei Strängen:

  1. Stipendien für Mädchen und junge Frauen aus den Dörfern M’lay, Huva und Ldama
  2. Patenschaften zwischen SpenderInnen in Europa und Mädchen oder jungen Frauen im nördlichen Mandaragebirge
  3. Korrespondenz zwischen SchülerInnen des Projektgebietes und deutschen Schulen

1. Finanzielle und materielle Unterstützung

Das neue Schuljahr beginnt in Kamerun Anfang September. 15 Schülerinnen an der Grundschule und 5 Schülerinnen am Gymnasium sind die ersten Stipendiatinnen, die durch unser Projekt gefördert werden.

Als Ergebnis langwährender und vielfältiger Kontakte und einer weiteren Projektreise in das Siedlungsgebiet der Mafa in Nordkamerun wurde im Juni 2012 vor Ort der Verein «Association d’Appui à la Promotion Scolaire des Filles et de jeunes Femmes de M’lay, Huva et Ldama » (AFFMHL – Verein zur Unterstützung der Bildung von Mädchen und jungen Frauen aus M’lay, Huva und Ldama) gegründet. Er besteht aus Eltern, LehrerInnen und interessierten BewohnerInnen der drei Dörfer M’lay, Huva und Ldama im nördlichen Mandaragebirge (Region Extrême-Nord/Extreme North).

Diese Dörfer existieren abgelegen in den Bergen: Bedürftigkeit und Chancenarmut insbesondere für junge Frauen und Mädchen sind hier besonders hoch. Dieser Verein ist als Projektpartner der DAFRIG Leipzig dafür zuständig, die Spendenmittel im Projektgebiet zu verwalten. Eine ExpertInnengruppe, die aus den Reihen der Vereinsmitglieder gewählt wird, sucht nach den Kriterien der Bedürftigkeit und der guten schulischen Leistung die Mädchen aus den drei genannten Dörfern aus, die durch dieses Projekt gefördert werden sollen.

Nach Ende des Schuljahres wird darüber entschieden, ob die Mädchen auch im neuen Jahr das Stipendium erhalten. In Absprache mit der DAFRIG Leipzig wird festgelegt, wie viele weitere Mädchen in das Programm aufgenommen werden können. Dies richtet sich in erster Linie nach dem Spendenvolumen, das auf dem Konto der DARFIG bis dahin eingegangen oder zu erwarten ist. Die Kosten für Schulgeld und Unterrichtsmaterialien belaufen sich bei Grundschülerinnen auf 65,- € und bei Gymnasiastinnen auf 110,- € jährlich.

Ziel dieses Projektes ist es, die Mädchen bis zum Ende nicht nur ihrer Schulzeit, sondern auch einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder eines Studiums zu fördern. Denn nur junge Frauen, die ein eigenständiges Leben führen können, sind ein Vorbild für die Mädchen, es ihnen gleich zu tun. Wenn sich an die Schulzeit keine Ausbildung anschließt, bleibt den Schulabsolventinnen nur weiterhin der Weg in die herkömmliche Ehe, da sie in der traditionellen Mafa-Kultur kein Land besitzen können. Land als Daseinsgrundlage ist stets im Besitz des Ehemanns. Schulische und berufliche Bildung eröffnet jungen Frauen eine Möglichkeit der Selbstbestimmung außerhalb und innerhalb einer Ehe. Da die Förderung über das Projekt alljährlich fortgeführt wird, bedeutet es, dass sich der Kreis der einbezogenen Schülerinnen und jungen Frauen mit jedem Schuljahr erweitert und eine wachsende Summe für deren Unterstützung aufgebracht werden muss.

2. Patenschaften

Zu individuellen Patenschaften haben sich bislang fünf Personen in Deutschland entscheiden können. Das betrifft drei Schülerinnen der Grundschule, eine Gymnasiastin und eine junge Frau (allein erziehende Mutter), die in der Provinzhauptstadt Maroua eine Berufsausbildung absolviert.

3. Korrespondenz und Partnerschaft

Das Projekt „Bildungshilfe für Frauen und Mädchen“ ist zugleich das Referenzprojekt für die Kooperation der DAFRIG Leipzig mit dem Leipziger Reclam-Gymnasium, der Pablo-Neruda-Schule und dem Stadtteilzentrum Messemagistrale, die unter dem Thema „Was geht uns Afrika an?“ steht.

Es werden unterrichtsorientierte und interkulturelle Bildungsinhalte vermittelt und Aktionen zur ideellen und finanziellen Unterstützung des Kamerunprojekts organisiert. Zwischen rund dreißig Kindern auf jeder Seite besteht seit Februar 2012 ein Briefaustausch. Die meisten von ihnen auf deutscher Seite sind Schülerinnen und Schüler des Reclam-Gymnasiums Leipzig, wo ihnen durch Ganztagsangebote, Film- und Vortragsveranstaltungen die Lebenswelt afrikanischer Kinder nahe gebracht wird. In Nordkamerun leben die BriefpartnerInnen in den Dörfern M’lay, Huva und Ldama und darüber hinaus im Dorf Guzda, wo sich das zuständige Gymnasium befindet. Es besteht die Absicht, in absehbarer Zeit auch einen Schüleraustausch für besonders engagierte BriefpartnerInnen zu beginnen.

An dieser Stelle möchten wir allen Spenderinnen und Spendern für Ihre Unterstützung danken.
Das Projekt ist nur durch Ihre Spende realisierbar.