Gedenken an Patrice Lumumba

Mitglieder der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft gedenken des 100. Geburtstages von Patrice Lumumba am Denkmal in Leipzig (v.l.n.r: Renate Richter, Daniel Fabian, Joachim Oelßner (Vors. der DAFRIG), Faida Tshimwanga)

Am 2. Juli 2025 gedachten Menschen auf allen Kontinenten des ersten freigewählten Präsidenten des Kongo, der zum Symbol des antikolonialen Kampfes in Afrika wurde. Es war sein 100. Geburtstag.

Auch in Berlin versammelten sich Mitglieder der DAFRIG, des Afrikahauses, anderer Afrika-Vereine sowie Bürger Berlins im Gedenken an  Patrice Lumumba an einer Skulptur, die Lumumba gefesselt nach seiner Verhaftung zeigt. Die Skulptur wurde von Jenny Mucchi-Wiegmann geschaffen und steht in einemkleinen Park im Zentrum Berlins auf dem Garnisonskirchplatz.

Lumumba war mit seiner Partei Mouvement National Congolais-Lumumba bei den ersten freien Wahlenim Kongo seit Beginn der Kolonisierung durch Belgien als Sieger hervorgegangen und zum Premierminister berufen worden. Er hatte mit seiner Partei eine bedeutende Rolle dabei gespielt, das Land aus der seit 1885 währenden kolonialen Unterjochung friedlich in die Unabhängigkeit zu führen. Am 30. Juni 1960 wurde der Kongo politisch unabhängig.

Elisabeth Quart und Oumar Diallo an der Bronze-Skulptur von Patrice Lumumba auf dem Garnisonskirchplatz in Berlin

Schon am 5. September 1960 wurde Lumumba auf Betreiben der Regierungen Belgiens und der USA vom damaligen Präsidenten Kasavubu abgesetzt, verhaftet und letztendlich am 17. Januar 1961 ermordet.

Lumumbas politische Träume und Ziele harren noch immer der Verwirklichung. Bis heute leidet das Land unter einer schwachen zentralen Führung sowie politischer und ökonomischer Einflussnahme durch ausländische Mächte. Im Osten Kongos sind seit den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts mehrere Millionen Tote infolge  militärischer Auseinandersetzungen zu beklagen.

Mit der Erinnerung an Patrice Lumumba an dessen 100. Geburtstag bekundeten die Anwesenden ihre Solidarität mit den Bürgern der heutigen Demokratischen Republik Kongo und deren Wunsch, dass die Reichtümer des Kongo auch ihnen zugutekommen sollen.

Elisabeth Quart