Gedenken an Patrice Lumumba

Am 2. Juli 2025 gedachten Menschen auf allen Kontinenten des ersten freigewählten Präsidenten des Kongo, der zum Symbol des antikolonialen Kampfes in Afrika wurde. Es war sein 100. Geburtstag. Auch in Berlin versammelten sich Mitglieder der DAFRIG, des Afrikahauses, anderer Afrika-Vereine sowie Bürger Berlins im Gedenken an  Patrice Lumumba an einer Skulptur, die Lumumba gefesselt nach seiner Verhaftung zeigt. Die Skulptur wurde von Jenny Mucchi-Wiegmann geschaffen und steht in einemkleinen Park im Zentrum Berlins auf dem Garnisonskirchplatz. Lumumba war mit seiner Partei Mouvement National Congolais-Lumumba Continue reading →

Ngugi wa Thiong’o1938 – 2025

Gedanken eines Lesers zum Tod des Literatur-„Nobelpreisträgers der Herzen“1 von Hans-Peter Puffky Am 28. Mai 2025 starb der kenianische Schriftsteller Ngugi wa Thiong’o – für den Freund afrikanischer Literatur ein beklemmender Anlass, um ins eigene Bücheregal zu greifen und wieder einmal in dessen Romanen zu blättern; für jeden Besucher dieser Webseite ein aktueller Grund, sich mit dem Leben eines „Giganten der afrikanischen Literatur“2 vertraut zu machen, dem in 50 Sprachen übersetzten Autor von mehr als 40 Romanen und anderen literarischen Werken.3 Ngugi wa Thiong’o wurde Continue reading →

»Hilfe! Wir sollen entwickelt werden.« – eine Leseempfehlung

Im Frühjahrssemester 2025 bietet die DAFRIG zusammen mit Partnervereinen eine Vortragsreihe an, die sich mit Anspruch und Wirklichkeit von Projekten der Entwicklungshilfe befasst. Dazu passt ein Text von Patrick Kaczmarczyk, der am 26. Mai auf dem Internetportal Jacobin erschienen ist: Entwicklungshilfe war schon immer ein Machtinstrument von Patrick Kaczmarczyk Elon Musk hat die Entwicklungshilfe massiv gekürzt und damit Chaos und Empörung ausgelöst. Dabei darf eines jedoch nicht vergessen werden: Entwicklungshilfe ist keine Wohltätigkeit, sondern dient vor allem den Interessen der Geberländer. »Der reichste Mann der Continue reading →

Stellungnahme zum Konflikt Rwanda – DR Kongo

Die Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft e.V. nimmt zum Konflikt zwischen Rwanda und der DR Kongo wie folgt Stellung: 2024 eroberte die von Rwanda mit Soldaten und Waffen unterstützte Bürgerkriegstruppe M23 die Rubaya-Coltanmine, von wo etwa 20 Prozent der Weltförderung dieses Rohstoffs kommen. Im Januar und Februar 2025 besetzte M23 die Großstädte Goma und Bukavu, die zugleich Verwaltungszentren der kongolesischen Provinzen Nord- und Südkivu sind. Dies ist ein inakzeptabler Verstoß gegen internationales Recht; eine Aggression, die nicht zu rechtfertigen ist. Bisher galt in Afrika der Grundsatz, dass die Continue reading →

Das Geschäftsjahr 2024 der dAfrig – Der Bericht

Am 5. April 2025 fand in den Räumen des Bürgervereins Messemagistrale in Leipzig die Hauptversammlung der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft statt. Im Zentrum standen einerseits der Bericht zum Geschäftsjahr 2024 und andererseits die Neuwahl des Vorstands. Diese Veranstaltung bot zugleich den Rahmen für eine Würdigung des Vereinsmitglieds Hans-Joachim Wienhold, der im November 2024 seinen 90. Geburtstag gefeiert hat. Die neugewählten Vorstandmitglieder und die Funktionsverteilung können unter der Rubrik „Unser Verein“ auf der Website eingesehen werden. Der Bericht des Vorstands für das Jahr 2024 wurde vom Vorsitzenden Joachim Continue reading →

Keine Reparationen, nicht mal eine Bitte um Entschuldigung

von Andreas Bohne Die Aufarbeitung von Kolonialverbrechen bleibt oft ein Lippenbekenntnis. In Bezug auf den Völkermord an den Herero und Nama konnte sich die scheidende Ampelkoalition nicht einmal dazu durchringen. Um den Jahreswechsel mehrten sich die Meldungen in – ausschließlich – namibischen Medien, dass eine finale Unterzeichnung des »Versöhnungsabkommens« (»Joint Declaration«) und die Bitte um Entschuldigung für den Genozid im heutigen Namibia durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier bevorstünde. So berichtete am 8. Januar 2025 die Namibian Sun: »Kabinett ›billigt‹ gemeinsame Erklärung zum Völkermord. […] Nach Continue reading →

Nachruf auf Professor Klaus Ernst

Liebe Angehörige, liebe Freunde, liebe Mitstreiter und Weggefährten, Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod unseres verehrten und hoch geschätzten Professors, Dr. Klaus Ernst, erhalten. Klaus Ernst ist am 2. Januar 2025 im alter von 88 Jahren verstorben. Er war als ehemaliger Universitätsprofessor für Entwicklungssoziologie an der ehrwürdigen Alma Mater Lipsiensis für uns mehr als nur ein bloßer Wissensvermittler. Wie auch sein viel zu früh verstorbener engster Freund und Weggefährte, Prof. Klaus Hutschenreuter, gab er unserem Denken und Handeln Orientierung und bedeutsame Anstöße. Continue reading →

Sam Nujoma ist tot – ein Nachruf

Am 8. Februar 2025 verstarb Samuel Daniel Shafiishuna Nujoma, eher bekannt als Sam Nujoma. Als Tatekulu (großer Mann) gilt er in Namibia als Vater der Nation. Er gehörte zu den prägenden Männern Namibias, die sich im antikolonialen Kampf gegen das damalige südafrikanische Rassistenregime und schließlich bei der Gestaltung des jungen Namibias engagierten. Geboren am 12. Mai 1929 in Ongandjera bei Okahao besuchte er eine Missionsschule, später eine Abendschule in Windhoek. Als junger Mann arbeitete er unter anderem als Reinigungskraft bei South African Railways. Er engagierte Continue reading →

Vortragsreihe der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft und Partner Vereinen an der VHS Leipzig zwischen Januar und Juni 2025

Die DAFRIG wird in Zusammenarbeit mit Quetzal im Frühjahr 2025 an der Volkshochschule in Leipzig (Löhrstr. 7) eine Vortragsreihe anbieten, die unter dem Motto steht: »Hilfe! Wir sollen entwickelt werden.« – Beiträge zur Diskussion um Anspruch und Wirklichkeit von Projekten der Entwicklungshilfe In 6 Veranstaltungen wir der Versuch unternommen, gemeinsam mit Expert*innen von Partnervereinen, eine (selbst)kritischen, aber auch selbstbewussten (Rück)Blick auf unterschiedlichste entwicklungspolitische Aktivitäten; die von Nichtregierungsorganisation wie auch von staatlichen und geopolitischen Akteuren zu werfen; es geht um Bildungs- wie auch um Wirtschaftsprojekte, aber Continue reading →

Die Deutsch-Afrikanische Gesellschaft gratuliert unserem Mitglied Karsten Legère zum Jubiläum!

Karsten Legère wurde 1943 in Glauchau (Sachs.) geboren. Er ist der Sohn des Schriftstellers Werner Legère (1912–1998) und von Ruth Legère (1921–2011). Von 1964 bis 1968 studierte er Afrikanistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig, wo er von September 1968 bis 1994 – mit Unterbrechungen durch Lehraufträge im Ausland – als Dozent für Kiswahili und seit 1985  für Bantuistik arbeitete. Nach der Promotion 1974 lehrte er u.a. von 1975 bis 1979 als Lektor und 1983 bis 1986 als Professor an der Kiswahili-Abteilung der Universität Dar es Salaam Continue reading →