Stellungnahme

Der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft e.V. zum Konflikt Rwanda – DR Kongo 2024 eroberte die von Rwanda mit Soldaten und Waffen unterstützte Bürgerkriegstruppe M23 die Rubaya-Coltanmine, von wo etwa 20 Prozent der Weltförderung dieses Rohstoffs kommen. Im Januar und Februar 2025 besetzte M23 die Großstädte Goma und Bukavu, die zugleich Verwaltungszentren der kongolesischen Provinzen Nord- und Südkivu sind. Dies ist ein inakzeptabler Verstoß gegen internationales Recht; eine Aggression, die nicht zu rechtfertigen ist. Bisher galt in Afrika der Grundsatz, dass die aus der Kolonialzeit ererbten Grenzen zu Continue reading →

Das Geschäftsjahr 2024 der dAfrig – Der Bericht

Am 5. April 2025 fand in den Räumen des Bürgervereins Messemagistrale in Leipzig die Hauptversammlung der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft statt. Im Zentrum standen einerseits der Bericht zum Geschäftsjahr 2024 und andererseits die Neuwahl des Vorstands. Diese Veranstaltung bot zugleich den Rahmen für eine Würdigung des Vereinsmitglieds Hans-Joachim Wienhold, der im November 2024 seinen 90. Geburtstag gefeiert hat. Die neugewählten Vorstandmitglieder und die Funktionsverteilung können unter der Rubrik „Unser Verein“ auf der Website eingesehen werden. Der Bericht des Vorstands für das Jahr 2024 wurde vom Vorsitzenden Joachim Continue reading →

Keine Reparationen, nicht mal eine Bitte um Entschuldigung

von Andreas Bohne Die Aufarbeitung von Kolonialverbrechen bleibt oft ein Lippenbekenntnis. In Bezug auf den Völkermord an den Herero und Nama konnte sich die scheidende Ampelkoalition nicht einmal dazu durchringen. Um den Jahreswechsel mehrten sich die Meldungen in – ausschließlich – namibischen Medien, dass eine finale Unterzeichnung des »Versöhnungsabkommens« (»Joint Declaration«) und die Bitte um Entschuldigung für den Genozid im heutigen Namibia durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier bevorstünde. So berichtete am 8. Januar 2025 die Namibian Sun: »Kabinett ›billigt‹ gemeinsame Erklärung zum Völkermord. […] Nach Continue reading →

Nachruf auf Professor Klaus Ernst

Liebe Angehörige, liebe Freunde, liebe Mitstreiter und Weggefährten, Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod unseres verehrten und hoch geschätzten Professors, Dr. Klaus Ernst, erhalten. Klaus Ernst ist am 2. Januar 2025 im alter von 88 Jahren verstorben. Er war als ehemaliger Universitätsprofessor für Entwicklungssoziologie an der ehrwürdigen Alma Mater Lipsiensis für uns mehr als nur ein bloßer Wissensvermittler. Wie auch sein viel zu früh verstorbener engster Freund und Weggefährte, Prof. Klaus Hutschenreuter, gab er unserem Denken und Handeln Orientierung und bedeutsame Anstöße. Continue reading →

Sam Nujoma ist tot – ein Nachruf

Am 8. Februar 2025 verstarb Samuel Daniel Shafiishuna Nujoma, eher bekannt als Sam Nujoma. Als Tatekulu (großer Mann) gilt er in Namibia als Vater der Nation. Er gehörte zu den prägenden Männern Namibias, die sich im antikolonialen Kampf gegen das damalige südafrikanische Rassistenregime und schließlich bei der Gestaltung des jungen Namibias engagierten. Geboren am 12. Mai 1929 in Ongandjera bei Okahao besuchte er eine Missionsschule, später eine Abendschule in Windhoek. Als junger Mann arbeitete er unter anderem als Reinigungskraft bei South African Railways. Er engagierte Continue reading →

Vortragsreihe der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft und Partner Vereinen an der VHS Leipzig zwischen Januar und Juni 2025

Die DAFRIG wird in Zusammenarbeit mit Quetzal im Frühjahr 2025 an der Volkshochschule in Leipzig (Löhrstr. 7) eine Vortragsreihe anbieten, die unter dem Motto steht: »Hilfe! Wir sollen entwickelt werden.« – Beiträge zur Diskussion um Anspruch und Wirklichkeit von Projekten der Entwicklungshilfe In 6 Veranstaltungen wir der Versuch unternommen, gemeinsam mit Expert*innen von Partnervereinen, eine (selbst)kritischen, aber auch selbstbewussten (Rück)Blick auf unterschiedlichste entwicklungspolitische Aktivitäten; die von Nichtregierungsorganisation wie auch von staatlichen und geopolitischen Akteuren zu werfen; es geht um Bildungs- wie auch um Wirtschaftsprojekte, aber Continue reading →

Die Deutsch-Afrikanische Gesellschaft gratuliert unserem Mitglied Karsten Legère zum Jubiläum!

Karsten Legère wurde 1943 in Glauchau (Sachs.) geboren. Er ist der Sohn des Schriftstellers Werner Legère (1912–1998) und von Ruth Legère (1921–2011). Von 1964 bis 1968 studierte er Afrikanistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig, wo er von September 1968 bis 1994 – mit Unterbrechungen durch Lehraufträge im Ausland – als Dozent für Kiswahili und seit 1985  für Bantuistik arbeitete. Nach der Promotion 1974 lehrte er u.a. von 1975 bis 1979 als Lektor und 1983 bis 1986 als Professor an der Kiswahili-Abteilung der Universität Dar es Salaam Continue reading →

»Selbstbestimmung durch Bildung« Bildungshilfe für Mädchen und Frauen in Nordkamerun

Der Projektbericht für das Schuljahr 2023/24 Wieder hat ein neues Schuljahr begonnen, und es ist an der Zeit, über Erfolge oder Misserfolge des Mädchenbildungsprojekts im vergangenen Schuljahr zu berichten. Im Schuljahr 2023/24 wurden insgesamt 46 Mädchen durch das Projekt gefördert: 8 Mädchen an der Grundschule12 Mädchen an der allgemeinen Sekundarschule (Mittelschule und Gymnasium) 17 Mädchen an der technischen Oberschule 4 Mädchen in ihrer Berufsausbildung 1 Mädchen in der Vorbereitung auf die Fachhochschulreife 1 Mädchen im Lehramtsstudium 2 Mädchen in der Krankenpflegeschule 1 Mädchen an der Continue reading →

Der vermessene Mensch

…ist ein zero-one-Film von Lars Kraume aus dem Jahre 2023, Länge 116 Minuten ZDF-Mediathek: https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/der-vermessene-mensch-104.html gedeutet von Godula Kosack Im Fokus stehen die rassistischen Einstellungen und pseudowissenschaftlichen Methoden von deutschen Ethnologen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft in Namibia (damals „Deutsch-Südwest-Afrika“). Gezeigt wird ein Universitätslehrsaal, in dem Studierenden erklärt wird, wie sie die Schädel von Angehörigen der Herero und Nama zu vermessen haben. Die angenommene kleinere Schädelgröße soll als Beleg für die Unterlegenheit der „afrikanische Rasse“ gelten Continue reading →

Julius Nyerere – ein Leben für Frieden und Entwicklung

Im Oktober 2024 jährt sich zum 25. Mal der Todestag des ersten Präsidenten der Vereinigten Republik Tansania, Julius Kambarage Nyerere. Noch heute sprechen die Tansanier ehrerbietend und achtungsvoll von ihm als dem „Mwalimu“, dem Lehrer; nicht etwa, weil er Lehrer von Beruf war, sondern weil er das Land in die Unabhängigkeit geführt und die 120 Völker Tansanias gelehrt hat, friedlich miteinander zu leben, „von den gelegentlichen Viehdiebstählen über die Stammes­grenzen hinweg mal abgesehen“, wie er einmal mit augen­zwinkerndem Humor bemerkte. Mit diesem Satz sind zwei Continue reading →