Author Archives: Arndt Hopfmann

Lesenswert – Präsidentschaftswahl in Senegal: Ein politisches Erdbeben

von Dr. Félix Atchadé (Mediziner, Redakteur von seneplus.com und des Blogs chroniquesenegalaises.com.) […] Die Wahl von Bassirou Diomaye Faye kommt einem politischen Erdbeben nicht nur in Senegal, sondern in der gesamten Region gleich. Erstmals in der Geschichte Senegals gelang es einem so jungen Kandidaten (er wurde am Tag nach der Wahl 44 Jahre alt), bereits bei seinem ersten Versuch Präsident zu werden. Faye hat keinerlei Erfahrung als Minister oder Abgeordneter, dafür kann er auf eine Karriere als Funktionär und Gewerkschaftsführer zurückblicken. Als neuer senegalesischer Präsident muss Continue reading →

In Afrika bildet sich immer nachdrücklicher ein neues Selbstbewusstsein heraus

Am Sonnabend, den 13. April 2024, hat die DAFRIG ihre Jahreshauptversammlung in Leipzig abgehalten. Im folgenden dokumentieren wir den politischen Teil des Berichts, der vom Vereinsvorsitzenden Joachim Oelßner vorgetragen wurde. Afrika bleibt bunt, vielfältig und voller Überraschungen, vor allem politischer Natur. Im Verlaufe von ca. 70 Jahren zumindest formaler politischer Unabhängigkeit bildete sich immer nachdrücklicher ein neues Selbstbewusstsein heraus. Die afrikanischen Gesellschaften haben vielfältige politische Erfahrungen seit Erlangen der Unabhängigkeit akkumuliert. Waren es vor etwa 30 Jahren die Massendemonstrationen gegen Einparteienregimes und für Pressefreiheit, die Continue reading →

Welt.Macht.Politik. – und der Globale Süden

Eine Vortragsreihe der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft in Kooperation mit anderen Vereinen an der Volkshochschule (VHS) Leipzig Die Welt, wie wir sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kannten, scheint in einem, manchmal chaotischen und zum Teil (lebens)bedrohlichen Umbruch begriffen. Der menschengemachte Klimawandel, die weltweit fortschreitende Übernutzung der planetaren Ressourcen, Krieg, Flucht und Migration sowie das Heraufziehen einer neuen Blockkonfrontation beeinflussen immer stärker alle Weltregionen. Neue Bündnisse – wie die BRICS+ –, neue Großprojekte – wie die chinesische Neue Seidenstraße – führen zu tiefgreifenden Veränderungen in den Continue reading →

Herzliche Glückwünsche

In diesem Jahr – 2023 – begingen einige unserer Freundinnen und Freunde einen runden Geburtstag, sie vollendeten das 80. Lebensjahr! Zu ihnen gehören:       Prof. Dr. Karsten Legère          Siegfried Wittig          Jochen Tüchelmann          Dr. Elisabeth Quart Jeder von ihnen hat auf seine Weise beigetragen, die Beziehungen zu Afrika zu vertiefen sowie Kenntnisse über das Leben und Wirken von Afrikanerinnen und Afrikanern in Deutschland zu verbreiten. Die DAFRIG dankt für ihr jahrzehntelanges Engagement und wünscht Ihnen weiterhin Gesundheit und Schaffenskraft! Der Vorstand der Vorstand der Continue reading →

Selbstbestimmung durch Bildung – der Bericht 2022/23

Das Mädchenbildungsprojekt in Kamerun – im Schuljahr 2022/23 Die DAFRIG unterstützt seit 2011 ein Bildungsprojekt für Mädchen in Nord­kamerun; in einer Region, in der Mädchenbildung ehemals nicht nur unbekannt war, sondern lange Zeit als völlig abwegig galt. Im zurückliegenden Schuljahr wurde die schulische und berufliche Ausbildung von 45 Mädchen und jungen Frauen mit großem Erfolg gefördert. Doch mit dem Erfolg wachsen auch die finanziellen Herausforderungen, nicht nur weil die Zahl der Geförderten steigt. Mit dem Anteil derer, die sich in der Berufsausbildung befinden oder die Continue reading →

Die Invasion von Boko Haram und ihre Folgen für die Ernährungssituation im Norden Kameruns

von Raphael Gumo Herr Gumo absolvierte in der DAFRIG ein mehrwöchiges Praktikum. Neben organisatorischen Aufgaben widmete er sich in einer Studie den Folgen des Vordringens von Boko Haram in den Norden Kameruns. Vor allem konzentriert sich der Autor auf die Landwirtschaft und die Ernährungssituation in unserem Projektgebiet Nordkamerun. Herr Gumo strebt an, diese Arbeit weiterzuführen und zu vertiefen. Verantwortliche der DAFRIG werden ihn dabei unterstützen. Zur Studie als pdf…

Enthüllung einer Mahn- und Informationstele am einstigen «Afrika-Haus» in Berlin

Der Hintergrund Der Verein Farafina Afrika-Haus Berlin e.V. setzt sich immer wieder mit kolonialen Aspekten der Berliner Stadtgeschichte auseinander. So zum Beispiel einem besonderen kolonialen Erinnerungsort: das 1911 errichtete, damals so genannte „Afrika-Haus“, Am Karlsbad 10 in Berlin-Mitte. Das heute noch erhaltene Gebäude war einst der Sitz der Deutschen Kolonialgesellschaft, dem vor und nach dem Ersten Weltkrieg einflussreichsten Lobbyverband innerhalb der deutschen Kolonialbewegung. An diesem Ort errichtet der Verein Farafina Afrika-Haus Berlin e.V., nun eine Mahn- und Informationstafel. Mit ihr soll an die koloniale Vergangenheit Continue reading →

Erlesenes aus und über Afrika – Großfamilien-Bande, Kurzgeschichten aus der DR Kongo

ein Buch von Faida Tshimwanga und Joachim Oelßner In ihren Kurzgeschichten aus der Demokratischen Republik Kongo beschreibt das Autorenpaar unterhaltsam und gekonnt afrikanische Sozialbeziehungen und vielfältige Realitäten des heutigen Afrikas, in deren Mittelpunkt die sogenannte Großfamilie mit ihrem weitverzweigten Beziehungsgeflecht steht. Wie schon aus der Doppeldeutigkeit des Titels hervorgeht, stehen großfamiliäre Bande einerseits für Zusammenhalt, Solidarität und Fürsorge sowie andererseits für Hierarchisierung der Stellung der Individuen in Bezug auf Ältere und Ahnen, zugewiesene Geschlechterrollen und unterschiedlich Ansprüche bzw. Egoismen der einzelnen Banden-Mitglieder sowohl nach innen Continue reading →

Goldene Diplome für Afrikanistik-Alumni

Das Afrikanische Jahr 1960, in dem 17 afrikanische Kolonien ihre Unabhängigkeit erlangten, lag nur wenige Jahre zurück und just im Jahr 1973 wurde die DDR in die Vereinten Nationen aufgenommen, gleichzeitig erwarben 20 Afrikanisten ihren Diplomabschluss an der Universität Leipzig, die damals noch den Namen von Karl Marx trug. Unter den gegebenen Umständen schien eine berufliche Karriere als Afrikanist ein aussichtsreiches Unterfangen, da in Zukunft auch in der ansonsten sehr reisebeschränkten DDR mehr Fachleute für Afrika benötigt würden. JeneGruppe von Absolventen war also einerseits sowohl Continue reading →

Patrice Lumumba ist unvergessen

Aus Anlass der Ermordung von Patrice Lumumba am 17. Januar 1961 hat Gerhard Oberkofler, geb. 1941, Dr. phil., Universitätsprofessor i.R. für Geschichte an der Universität Innsbruck, eine Erinnerung an die „gezielte Tötung“ des kongolesischen Befreiungskämpfers im Auftrag des US-Imperialismus verfasst, die am 24. Dezember 2022 in der Zeitung der Arbeit (Wien) erschienen ist (https://zeitungderarbeit.at/feuilleton/geschichte/weihnachtszeit-im-kongo-1960-1961/). Nachfolgend einige kurze Auszüge aus dem Text von Prof. Oberkofler . Der vollständige, sehr ausführliche Text findet sich unter der oben angegebenen URL. […] Im Jahr 1960 konstituierten sich in Afrika Continue reading →